Lebenslauf

Mein Name ist Nitya Runte und ich arbeite seit 1989 als Hebamme in Köln.

Oft fragen mich Frauen, wie ich auf den Beruf „Hebamme“ gekommen bin. Es stimmt wohl, dass das bei mir kein reiner Zufall war. Meine Mutter verlor nach unkomplizierter Schwangerschaft ihr erstes Kind unter der Geburt; der Grund dafür wurde nie wirklich festgestellt, aber Tatsache ist, dass die Hebamme bei ihr über Stunden keine Herztöne kontrolliert hatte und sie noch nicht gebären sollte, da der Chefarzt – sie war Privatpatientin – noch auf einer Feier war. Wenn ich mir vorstelle, wie viel Angst sie aufgrund dieser Erfahrung unter den drei darauf folgenden Geburten gehabt haben muss, dass vielleicht wieder etwas schief geht, wird mir heute noch ganz anders.

Nach dem Abitur begann ich meine Ausbildungszeit als Hebamme und war bis 1992 als Kreissaalhebamme tätig.

Neben meiner Kreißsaaltätigkeit fing ich darüber hinaus an, Frauen zuhause in ihrem Wochenbett zu betreuen, um dann kurze Zeit später ganz in die Freiberuflichkeit zu wechseln.

Die ersten Monate begleitete ich Frauen noch zur Geburt ins Krankenhaus, aber bald ging ich dazu über, nur noch freiberuflich zu arbeiten und biete seitdem
Beratungen, Schwangerenvorsorge, Hilfeleistungen bei Schwangerschaftsbeschwerden, Geburtsvorbereitung, Betreuung von Hausgeburten, Wassergeburten sowie Wochenbettbetreuung an

Seitdem habe ich mein Wissen unter anderem in folgenden Bereichen vertieft und weitergebildet:
Erst- und Notfallversorgung von Neugeborenen einschließlich Reanimation, geburtshilfliche Notfälle bei Mutter und Kind,  Neugeborenenscreening, Impfungen, Allergieprophylaxe, Akupunktur, Taping, Gestosebehandlung, Diabetes, Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit, Beckenbodentraining, Wassergeburt, HypnoBirthing und vieles mehr…

Von 1995- ca 2015 war die tiefenentspannende Geburtsvorbereitung im warmen Wasser, Aquabalancing, ein wichtiger Bestandteil in meiner ganzheitlichen Betreuung. Aquabalancing ermöglichte es mir, Frauen und Paare nicht nur intellektuell auf die Geburt vorzubereiten, sondern ihre Intimität, ihren Kontakt zum Kind und ihre Hingabefähigkeit an eine unbekannte Situation, wie die Geburt sie ja auch darstellt, zu stärken.

Leider ist es heute wegen der enormen Energiekosten nicht mehr möglich ein Bad zu finden, dessen Inhaber bereit wären das Wasser auf 35 Grad hochzuheizen.

Wie das Leben so spielt, schließt sich eine Tür und eine Neue öffnet sich…

In meinem Falle war es die wunderbare Symbiose aus Geburtsvorbereitung und Hypnose, HypnoBirthing. Ich bin so dankbar, dass ich diese tiefenentspannende Praxis bei einer Hausgeburt kennenlernen durfte! Seitdem ist nichts mehr wie es war und das Gebären geht meist so viel schmerzärmer und zügiger.

Aber genug der Worte, schauen Sie sich am besten selbst die Video- Interviews unter der Rubrik „HypnoBirthing“ an…

Meistens empfinde ich meine Hebammentätigkeit nicht als Arbeit, sondern als etwas, das ich einfach von Herzen gerne tue. Auch wenn es mal Augenblicke gibt, in denen mir ein „normaler Job“ mit festumrissenen Arbeitszeiten und etwas weniger Verantwortung verlockend erscheint, ziehe ich meine kontinuierliche und individuelle Betreuung von Frauen der Routine eines Kreissaalschichtdienstes vor. Ich empfinde es als persönliche Bereicherung, Menschen, so ehrlich und unverfälscht wie sie nun mal sind, in der besonderen Situaition von Schwangerschaft und Geburt erleben zu dürfen und gleichzeitig viel Vertrauen zu meiner Person zu erfahren.

Ich erfreue mich an jeder Frau, jeder Familie, die sich gerade in unserer heutigen Zeit, auf ihre eigenen Kräfte vertrauend, auf eine natürliche Geburt einlässt und so ihrem Kind einen einzigartigen Lebensbeginn im Schutz von Liebe, Respekt und Geborgenheit ermöglicht.

Da ich in meiner 30- jährigen Berufslaufbahn auf über 1000 Geburten inner- und außerklinisch vergleichend zurückblicken kann, wage ich es als Tatsache zu formulieren, dass „meine Hausgeburtsbabies“ so gut wie nie von den Wehen überfordert sind, sondern einfach herrlich entspannt, rosig und mit neugierigen Blicken in unsere Welt gleiten.

Ich hoffe, ich darf noch oft bei diesem Geschehen dabei sein und bedanke mich an dieser Stelle auch bei all den Eltern, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben und mich an ihrem Leben haben teilnehmen lassen.